Die Nr. 1 App der Gen Z. Aber warum? TikTok hat sich in wenigen Jahren zur weltweit einflussreichsten Social-Media-Plattform entwickelt. Kein anderes Netzwerk versteht seine Nutzer so gut â oder spielt ihnen Inhalte so passgenau aus. Doch was genau steckt dahinter? Warum lieben Jugendliche die App so sehr â und warum verbieten LĂ€nder wie Indien oder Albanien sie gleich komplett? Hier bekommst du die wichtigsten HintergrĂŒnde zu TikTok, seinem Algorithmus, der Rolle in der Politik â und warum in China ganz andere Regeln gelten.
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Deepdive
Weltweit hat TikTok ĂŒber 2,26 Milliarden Nutzer (Stand: 2025).
Allein in den USA nutzen 135,8 Millionen Menschen die Plattform.
In Indonesien sind es ĂŒber 107 Millionen, in Brasilien rund 92 Millionen.
In Europa liegt Deutschland mit etwa 20 Millionen monatlich aktiven Nutzern im Mittelfeld, doch die Tendenz ist steigend. Besonders auffĂ€llig: Der GroĂteil der aktiven Nutzer ist unter 30 Jahre alt â ein GroĂteil sogar unter 20. TikTok ist die Plattform der Generation Z. Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 verbringen Jugendliche im Schnitt ĂŒber 95 Minuten pro Tag auf der App. Damit hat TikTok YouTube, Instagram und Snapchat in der tĂ€glichen Nutzungsdauer lĂ€ngst ĂŒberholt.
Ein Algorithmus ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Art Rezept oder Anleitung, nach der Inhalte sortiert, bewertet und ausgespielt werden. In sozialen Netzwerken entscheidet der Algorithmus, was du siehst â und was nicht. TikTok hat diese Technik auf ein völlig neues Level gehoben. Anders als bei Plattformen wie Instagram oder Facebook, wo du hauptsĂ€chlich Inhalte von Accounts siehst, denen du folgst, ist TikToks sogenannter âFor Youâ-Feed personalisiert und unabhĂ€ngig von deinen Abos. Das bedeutet: Jedes einzelne Video wird vom Algorithmus an genau die Menschen ausgespielt, die höchstwahrscheinlich daran interessiert sind â basierend auf Millionen von Datenpunkten. Der TikTok-Algorithmus analysiert unter anderem:
Wie lange du ein Video anschaust (Watch Time)
Ob du es likest oder kommentierst
Ob du es teilst oder speicherst
Welche Musik oder Hashtags verwendet werden
Welchen Content du in der Vergangenheit mochtest
Das macht TikTok so effizient darin, dich âanzusaugenâ â und User stundenlang zu fesseln. Ein Video mit null Followern kann so Millionen Views bekommen, wenn es performt. Es ist das demokratischste und gleichzeitig raffinierteste Empfehlungssystem im Social Web.
Doch nicht ĂŒberall darf TikTok frei genutzt werden. Einige LĂ€nder haben die App bereits verboten â oder drohen mit drastischen MaĂnahmen. Die HauptgrĂŒnde sind Sicherheitsbedenken (Datenabfluss), JugendgefĂ€hrdung oder geopolitische Interessen. Hinter dem Hype steckt nĂ€mlich das chinesische Unternehmen ByteDance â und damit eine Firma, die den chinesischen Gesetzen unterliegt. Das bedeutet auch: Theoretisch könnten chinesische Behörden Zugriff auf Daten bekommen, die ĂŒber TikTok gesammelt werden â von deinem Handy, deinen Likes, deinem Standort bis zu deinen Vorlieben.
Indien: Bereits 2020 wurde TikTok zusammen mit 58 weiteren chinesischen Apps wegen Datenschutzbedenken dauerhaft verboten. BegrĂŒndung: âGefahr fĂŒr die nationale Sicherheitâ.
USA: Hier wurde 2025 ein Gesetz verabschiedet, das TikTok in den USA verbietet, sofern ByteDance (die Mutterfirma aus China) die US-Sparte nicht verkauft. PrÀsident Biden unterzeichnete das Gesetz im April. Der Fall wird rechtlich angefochten.
Nepal: TikTok wurde 2023 in Nepal verboten â wegen angeblicher âsozialer Disharmonieâ, die durch die App gefördert werde.
Albanien: 2025 wurde TikTok fĂŒr ein Jahr gesperrt, nachdem mehrere Jugendgewalt-VorfĂ€lle direkt mit viralen TikTok-Videos in Verbindung gebracht wurden.
Weitere LÀnder wie Afghanistan und Somalia haben TikTok ebenfalls blockiert oder stark eingeschrÀnkt.
Ironischerweise gibt es TikTok in China gar nicht â zumindest nicht in der Form, wie wir sie kennen. Stattdessen nutzt man dort Douyin, eine nahezu identische App â allerdings mit komplett anderem Inhalt. FĂŒr Kinder und Jugendliche gelten dort strenge Vorschriften!:
Kinder unter 14 Jahren dĂŒrfen Douyin nur 40 Minuten pro Tag nutzen.
Die App ist in einem âJugendmodusâ aktiv â ohne Werbung, ohne Kommentare.
Der Algorithmus zeigt dort keine Tanzvideos oder Memes, sondern wissenschaftliche Experimente, Lernvideos, politische Bildung, Technik und Geschichte.
Nach 22 Uhr wird die App automatisch gesperrt â kein Doomscrolling in der Nacht.
Die Regierung in Peking hat TikTok bzw. Douyin so gestaltet, dass es nicht nur unterhĂ€lt, sondern (angeblich) auch bildet. Das Ziel: Ein âdigitales Umfeldâ, das die Leistungsgesellschaft fördert. Kritiker sehen darin allerdings auch digitale Zensur und Manipulation. VerrĂŒckt oder? China selbst nutzt es anders und regelt klare Anwendungen fĂŒr Jugendliche. Die App belohnt impulsives Verhalten und stĂ€ndige ReizĂŒberflutung â was auf junge Gehirne besonders stark wirkt.
TikTok ist lĂ€ngst nicht mehr nur fĂŒr TĂ€nzerinnen und Teenager. Auch Politiker, Aktivistinnen und Promis haben die Plattform fĂŒr sich entdeckt â teils mit groĂem Erfolg. Einige prominente Beispiele:
Nigel Farage: Der britische Ex-Politiker erreicht ĂŒber 1 Million Follower mit provokanten Clips, Kommentaren zur Politik und einem Schuss Selbstironie.
Harry J. Sisson: US-TikToker mit stark politischem Content â bekannt fĂŒr klare Haltung, faktenbasierte Argumente und groĂe Reichweite unter jungen WĂ€hlern.
Khaby Lame: Einer der gröĂten TikToker weltweit. BerĂŒhmt geworden durch stumme Reaktionen auf komplizierte Lifehacks.
Addison Rae & Charli DâAmelio: Weltweit bekannt â sie verdienen Millionen mit Tanzvideos, Kooperationen und ihren eigenen Marken.
TikTok hat Karrieren ermöglicht, politische Meinungen geformt und klassische Prominenz neu definiert â oft in weniger als 30 Sekunden.
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Google.com â ca. 92,7 Milliarden monatliche Besuche
YouTube.com â ca. 42,8 Milliarden monatliche Besuche
Facebook.com â ca. 9,1 Milliarden monatliche Besuche
Instagram.com â ca. 5,4 Milliarden monatliche Besuche
ChatGPT.com â ca. 4,5 Milliarden monatliche Besuche
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